Die verlassenen Farmen
Neben der Landschaft waren die Geschichten über die verlassenen Farmen, die man vom Boot aus hoch oben in den Bergen sehen kann und den Familien, die sie betrieben, echt faszinierend. Man fragt sich, was für ein schweres Leben diese Familien hatten, und wie sie die Farmen dort oben überhaupt das ganze Jahr bewirtschaften konnten.
Dass es vermutlich irgendwann doch zu schwierig wurde, erklärt nur, warum alle Farmen mittlerweilen verlassen sind.
Die letzte Familie verließ ihre Farm 1916, in ihrem Fall aber auf Grund der hohen Lawinengefahr.
Man kann zu fast allen dieser Farmen wandern und sie sich somit von Nahem anschauen, allerdings sind die Aufstiege meist sehr steil. Trotzdem: kommt auf die Reiseliste fürs nächste Mal.
Die Wanderung zum Skageflå
Die Wanderung hoch zur Farm Skageflå dauert an sich nicht sehr lange, nur ca. 40 min. Aber der Weg entlang der Bergkante ist sehr steil und nichts für Leute mit Höhenangst oder kleine Kinder.
Oben angekommen, hat man aber einen grandiosen Ausblick über den Fjord und hinüber zu den "7 Schwestern". Im Sommer sind die Farmen oft offen, sodass man einen Blick in die Häuser werfen kann und einen Eindruck vom Leben hier oben zu Beginn des letzten Jahrhunderts bekommt.
Silver wedding at Skageflå
Fun fact: die verlassene Farm "Skageflå" wurde sehr populär nachdem das Königspaar 1993 seinen 25ten Hochzeitstag hier verbracht hat. Norwegischer geht kaum.
Interessiert, selber hier oeben eine eigene Party zu geben, weit weg von allem? Klick hier.
Geirangerfjord & Geiranger | Auf dem Geirangerfjord | Die 7 Schwestern (Syv søstre) |
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Der Verehrer (Friaren) | Blick über den Geirangerfjord | Blick über Geirangerfjord |
Kayaking auf dem Geiranger | Hurtigruten auf dem Geirangerfjord | Ein berühmter Aussichtspunkt |
Gudbrandsdal | Cafe am Gudbrandsjuvet | Hotel Juvet |
Hotel Juvet | Unser Zimmer im Hotel Juvet | Relaxing |
Hotel Juvet, unser Raum | Hotel Juvet, Bar | Hotel Juvet, Sauna |
Wanderung oberhalb von Geiranger | Wanderung oberhalb von Geiranger | Wanderung oberhalb von Geiranger |
Am Gipfel | Trollstigen Touristenfalle | Trollstigen |
Trollstigen | Trollstigen |
Spektakuläre Anreise
Allein die Anreise zu diesem berühmten Fjord und dem kleinen Ort Geiranger am Ende des Tals ist ein Erlebnis für sich. Man hat zwei Optionen, und beide sind es wert, sie einmal auszuprobieren:
Von der Autofähre Hellesylt - Geiranger aus, die wir nahmen, als wir das erste Mal hier waren, hat man einerseits einen fantastischen Blick auf die berühmten Wasserfälle die "7 Schwestern" auf der Nordseite des Fjords sowie den "Freier" auf der gegenüberliegenden Seite sowie auf das gesamte atemberaubende Bergpanorama, für das dieser Fjord so bekannt ist.
Wer nicht mit dem Auto hierher kommt, sollte auf jeden Fall eine Tour mit einem der Ausflugsboote unternehmen.
Kommt man aus Richtung Ålesund, wie wir beim zweiten Mal im Mai 2015, sieht man den Geirangerfjord zum ersten Mal von oben, heißt von der Aussichtsplattform am oberen Ende der Ørnevegen Serpentinenstraße. Das ist einer dieser grandiosen, scheinbar in der Luft schwebenden Aussichtspunkte aus Glas, Stahl und Holz, der mehrere Meter über den Fjord hinausragt und einem eine fantastische Aussicht auf die Landschaft ermöglicht. Es ist doppelt beeindruckend, wenn eines der großen Kreuzfahrtschiffe gerade Geiranger verlässt oder es anläuft, die Größenverhältnissen sind schlicht übewältigend.
Ob man nun von Norden mit dem Auto kommt oder von der Westseite mit der Fähre anreist, diese Aussicht vergißt man nicht so schnell.
Trollstigen
Das zweite Mal am Geirangerfjord
Als wir das erste Mal hier waren, haben wir hauptsächlich die Gegend um Valldal, etwas nördlich vom Geirangerfjord, erkundet (siehe Kasten).
Aber schon damals war klar, dass wir auf jeden Fall noch eimal hierherkommen würden.
Und das taten wir Ende Mai 2015, zusammen mit Freunden, denen wir eines von Norwegens Highlights zeigen wollten, aber auch, um einige Dinge von unserer Reiseliste zu unternehmen.
Die Sommersaison hatte noch nicht richtig angefangen, und das war von Vorteil: Wir hatten viele Sehenswürdigekeiten und den Fjord selbst fast für uns alleine!
Erfolglose Angler + glückliche Paddler
Da Norwegen als Angelparadies bekannt ist, hatten unsere Freunde ihre komplette Angelausrüstung mitgebracht - und das war eine Menge.
Direkt nachdem wir angekommen waren, packten wir die Angeln aus, um Mittag und Abendessen für die nächsten Tage zu sichern: wir haben zwei Tage ein Boot geliehen, stundenlang geduldig gewartet, dass die Fische nun endlich anbeißen, alle möglichen Strategien ausprobiert, nur um schlussendlich frustriert einige Packungen Tiefkühl-Lachs im einzigen Supermarkt am Ort zu kaufen.
Immerhin: es waren trotzdem gemütliche Grillabende mit Bier und Wein im dämmrigen Licht, bei 12 Grad Außentemperatur. Alles in allem also ein perfekter norwegischer Frühling!
Mit dem Kajak zu einer verlassene Farm
Wer über unsere Lofotenreise gelesen hat, weiß, wie viel Spaß uns Kajakkfahren gemacht hat (siehe Kajak auf den Lofoten). Und einmal hier auf dem Geirangerfjord mit dem Kajak unterwegs zu sein, stand ziemlich weit oben auf unserer Wunschliste für diesen Urlaub.
Am zweiten Tag war es dann soweit, wir liehen uns 2 Kajaks aus und paddelten auf dem Fjord herum. Einfach wunderbar in dieser grandiosen Umgebung ganz nah an die Felswände und die Wasserfälle heranzukommen.
Einmal unterwegs auf dem Fjord, entschieden wir uns spontan dafür, direkt noch zu einer der verlassenen Farmen zu wandern. Auf zum Ausganspunkt, glücklicherweise klappte sowohl das Aussteigen als auch das Festbinden des Kajakks auf Anhieb und schon beginnt der steile Anstieg (siehe Kasten).
Storseterfossen waterfall
An einem weiteren Tag unternahmen wir alle zusammen eine Wanderung zum Storseterfossen-Wasserfall (Tip: am besten am "Westerås gard" parken, man spart 30 min Weg). Hier kann man tatsächlich hinter einen ohrenbetäubenden Wasserfall gehen und sich naß spritzen lassen. Von der gleichen Farm aus führt ein kurzer Wanderweg nach Løsta, einem berühmten Aussichtspunkt ca. 500 m über dem Fjord. Auch hier wieder: herrlicher Ausblick über den Fjord und die Ørnevegen Serpentinenstraße.
Die Sage von den Wasserfälle
Es gibt verschiedene Legenden über die Wasserfälle hier am Geiranger: eine davon besagt, dass die 7 Schwestern freudig den Berg hinunter tanzen. Währenddessen flirtet der Freier von weitem mit ihnen.
Eine andere geht so, dass die 7 Schwestern vom weitem aussehen wie das Haar von 7 Frauen; und der Freier, der die Form einer Flasche hat, immer noch auf eine Antwort seines Heiratsantrages wartet - und das schon so lange, dass er mittlerweilen zum Alkoholiker geworden ist.
Was man noch unternehmen kann
Daneben gibt es noch jede Menge anderer Aktivitäten: mit einen Schnellboot in hoher Geschwindigkeit und unkomfortable an den Wasserfällen vorbeirauschen, Schokolade "Made in Geiranger" probieren und kaufen oder betagte Kreuzfahrtschiffpassagiere beobachten, die hektisch die Treffpunkte für ihre Aktivitäten während ihres knapp dreistünden Aufenthaltes am Anleger suchen.
Einfach einzigartig
Fast alle haben schon von diesem Fjord gehört, und die meisten Touristen, die nach Norwegen reisen, verbringen mindestens einen oder zwei Tage in dieser traumhaften Gegend. Und ja, sie machen es mit gutem Grund. Wir sind im Laufe der Zeit schon viel in Norwegen herumgekommen, aber der Geiranger ist für uns wirklich der schönste Fjord in Norwegen.
Die Landschaft im Westen ist wirklich so atemberaubend wie auf den Bildern in den Reisemagazinen. Hier gibt es die Fjorde, für die Norwegen so bekannt ist, einer schöner als der andere. Aber einer sticht besonders heraus: der Geirangerfjord.
Letzte Aktualisierung Mai 2015
Langes Wochenende
Geirangerfjord
&
Trollstiegen
INFO
KARTE
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Extra-Tipp
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Wunderbare Wanderungen, nicht alle sind so lang, aber bieten alle eine tolle Aussicht auf den Fjord
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Kayak mieten, damit zu dem Ausgangspunkt für die Wanderung paddeln und hochwandern (nur ei trockenem Wetter)
Mehr Informationen
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geiranger.no - a great page
Entfernung
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450 km / 6-7 std mit dem Auto (und Fähre) von Oslo
Höhepunkte Geirangerfjord
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Der Blick von verschiedenen Aussichtspunkte
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Wanderung zu den verlassenen Bauernhöfe
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Angeln, kajaking, Kreuzfahrtschiffe vorbeifahren sehen
Weitere Höhepunkte
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Trollstigen (im Winter geschlossen)
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Gudbrandsdal mit Wasserfall
Übernachtungsempfehlung
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geirangerfjorden.net (nahe Geiranger)
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juvet.com (Gudbrandsdal)
Die Valldal-Region: Gudbrandsjuvet
Verläßt man Geiranger über die Ørnevegen-Serpentinenstraße Richtung Norden, nimmt nach einem kurzen Stück Aufofahrt die Fähre und fährt dann noch ein Stück Richtung Nord-Osten, gelangt man nach Valldal.
Hier steht eine andere Art von Architektur-Sehenswürdigkeit: Gudbrandsjuvet. Eine moderne Konstruktion auf Eisen in der Art eines Gehsteigs direkt über einen Fluss und einen kleinen, reißenden Wasserfall. Sicher am spektakulärsten im Frühling oder Frühsommer während der Schneeschmelze.
Kann man auch ganz bequem und leise vom gemütlichen Cafe direkt daneben mit einer Tasse Kaffee und ein paar Waffeln genießen.
Juvet Hotel
Für uns ging es dann weiter zum Juvet Hotel, ein mit verschiedenen Architektur-Preisen ausgezeichnetes
Hotel, das man oft in Magazinen vorgestellt findet.
Dieses Hotel ist in der Tat etwas besondere: gleich hinter dem Gudbrandsjuvet nur 5 km außerhalb von Valldal befindet sich Knuts weitläufiger Bauernhof: Auf dem Gelände liegen verschiedene Holzboxen (die Zimmer) in der Natur verteilt entlang des Flusses bzw. über den Fluss hinausragend.
Im Zimmer fühlt man sich mitten in der Natur, nur mit ein bißchen mehr Luxus. Eine Seite der Boxen ist komplett aus Glas, während die Inneneinrichtung sehr dunkel gehalten ist. Man hat einen fantatischen Blick nach draußen, nichts lenkt einen davon ab.
Man ist der Natur so nah, dass man aus dem Fenster Ameisen die Bäume beim Hochkrabbeln beobachten kann. Sauna und Bar gleich nebenan sind im gleichen Stil gebaut.
Frühstück und Abendessen gibt es für alle Gäste gemeinsam (wenn man möchte) an einem langen Tisch im alten Farmhaus. Oft ist Knut selbst auch dabei, beantwortet geduldig alle Fragen und gibt Tips für Ausflüge und Wanderungen in der Umgebung.
Wandern in der Mittagshitze
Einer dieser empfohlenen Wanderungen haben wir dann auch unternommen: Nach ca. 3 Stunden in praller Hitze, erreichten wir den Gipfel. Der Weg folgt zunächst der Straße, dann einem nicht so gut markierten Pfad zwischen kleinen Häuser und Schafherden hindurch. An sich aber unkompliziert, da unser Ziel der höchste Gipfel war, den man bei dem Wetter nun wirklich nicht verfehlen konnte. Von oben hatten wir einen fantastischen Rundumblick, teilweise auch auf den Storfjorden, an dessen Ende der Geirangerfjord liegt.
Den Namen des Berges haben wir leider vergessen, aber ist der oberhalb von Fjøra am Tafjord... :-)
Trollstigen Nr.1
Fährt man das Tal bis zum Ende weiter kommt man zu Trollstigen, einer sehr kurvigen, steilen und engen Bergstraße Richtung Norden (11 Haarnadelkurven). Sie ist die einzige Verbindung ins nächste Tal, allerdings im Winter auf Grund der Wetterverhältnisse geschlossen.
Diese Straße, die sich an der Bergwand entlangschlängelt, ist mehr als spektakulär, das soll der Blick von unterwegs und oben auch sein - haben wir gehört. Denn das Wetter war beim ersten Mal leider so schlecht, dass wir rmaximal die Rücklichter des Wagens vor uns sehen konnten.
Trollstigen Nr.2
Aber beim zweiten Mal hatten wir Glück! Ja, wir wiederholen uns, aber Trollstigen ist wirklich atemberaubend: ein langes, schmales und sich zuspitzendes Tal endet hier, die Straße schlängelt sich in Dutzenden von Haarnadeln an der Bergwand nach oben, unterwegs kommt man an mehreren Wasserfällen vorbei.
Dazu zwei Aussichtspunkte, einer weit in den Abgrund ragende Konstruktion, von der ein paar Hundert Meter gerade in die Tiefe schauen kann.
Ein echtes Highlight. Und falls es, wie bei unserer ersten Tour zu neblig ist, lohnt es sich, noch einmal zurückzukommen.
Wir haben sogar den berühmten Fotospot, den man auf Geiragers Webseite sieht, gefunden: es ist dieses Bild wo jemand auf der Ecke eines kleinen Felsvorsprunges sitzt, die Beine in der Luft baumeln lässt und auf den Fjord runterschaut. Allerdings ist der Punkt mittlerweilen eingezäunt und daher nicht mehr so leicht zu finden.
Und so findet man ihn: Durch Geiranger fahren, den Serptinen den Berg hinauf folgen und am ausgeschilderten Aussichtspunkt ganz oben auf den ersten Parkplatz fahren. Hier parken, an den Toiletten vorbeigehen, über einen 50cm hohen Zaun steigen, ein kleines Stück hinuntergehen und dann nach rechts abbiegen, schon ist man da. Ist nicht sehr schwierig zu finden, einfach dem Trampelpfad folgen.
Flydalsjuvet, das berühmte Fotomotiv