Begonnen im Jahre 1984, und erst in 2014 vollendet, stehen den Reisenden nun 18 ausgewiesene Strecken zur Auswahl: 5 oberhalb des Polarkreisen, die restlichen, bis auf eine, um südlichen Drittel Norwegens. Und obwohl sie ursprünglich nicht alle nur aufgrund der beeindruckenden Landschaft, durch die sie hindurchführen, ausgewählt worden sind, sondern um den Tourismus an diesen teilweise entlegenen Strecken zu fördern: Jeder einzelne ist einen Umweg wert.

 

Und während in anderen Ländern einfach ein paar nette Straßen die Bezeichnung "landschaftlich schön" erhalten, hat Norwegen über die letzten 20 Jahren keine Kosten und Mühen gescheut, diese Strecken auszubauen - nicht im Sinne von mehrspurigen Landstraßen, sondern eher hinsichtlich Skulpturen, experimentellen Konstruktionen und spektakulären Aussichtspunkten. Über 50 Künstler und Architekten wurden hierzu engagiert, was man eindeutig am Ergebnis sehen kann.

 

Die Straßen verteilen sich über ein riesiges Gebiet und auch ihre Gesamtlänge von über 1850 km machen es zu einem Langzeit-Projekt, sie alle einmal bereist zu haben. Wir haben es auch noch nicht geschafft, aber wir arbeiten daran!

Diejenigen, die wir bereits befahren sind, stechen zwei besonders hervor: Einmal der Steinkubus mit dem Loch in der Mitte im Mefjell-Gebirge (siehe auch das Bild ganz oben, wo Kati sich gerade verrenkt), als auch der Aussichtspunkt oberhalb des Aurlandsfjords (kleines Bild). Andererseits war auch unsere Tour auf Senja spektakulär. Und nicht zu vergessen die Atlantikstraße...

 

Wie man sieht, ist es dann doch schwierig, eindeutig einen Favoriten auszuwählen. Es hängt auch stark vom jeweiligen Wetter und den Lichtverhältnissen ab, die man vorfindet. Schlechtes Wetter und ein bißchen Nebel können dabei gerade die richtigen Zutaten sein, um eine beinahe mystische Atmosphäre zu erzeugen und so ein unvergeßlichen Erlebnis zu schaffen.

 

Falls man nicht genug Zeit hat, um sich allein auf die Landschaftrouten zu konzentrieren, sollte man zumindest 1-2 Umwege in Betracht ziehen, um wenigstens einen Teilabschnitt bereisen zu können. Und unbedingt 10 Minuten extra einplanen an den ausgeschilderten Plätzen, es lohnt sich!

 

Broschüren zu allen 18 Strecken in verschiedenen Sprachen findet man unter

www.nasjonaleturistveger.no und man klickt auf die Links unten in den Kästen. Ausführliche Hintergrundinformation zum Projekt selbst findet man in dem 176-seitigen (!) Booklet "Detour".