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Am Nordkap

Auch wenn es an Europas nördlichstem Punkt eigentlich nicht viel zu sehen gibt: Es bleibt doch einer dieser typisch norwegischen, von rauer Natur umgebende Orte, deren Besuch zu jeder Jahreszeit lohnt.

Letzte Aktualisierung Januar 2015

Langes Winterwochenende

PS: Das "echte" Nordkap

 

Streng genommen ist das Nordkap genau genommen gar nicht Europas nördlichster Festlandspunkt ist. Direkt neben dem Plateau gibt es eine kleine, unscheinbare Halbinsel (Knivskjellodden), die noch ein Stückchen weiter nördlich ins Meer ragt und die man vom Globus aus sogar sehen kann. Bis zur echten nördlichsten Spitze gibt es allerdings keine Straße, sodass man dorthin nur wandern kann und das dauert rund 5-6 Stunden. 

Und es sah nicht so aus, dass es dort Waffeln und heißen Kaffee gab. Vielleicht etwas für den Sommer.

Die Bedeutung des norwegischen Wortes "Kolonnekjøring" lernen

 

Hier stehen wir nun, weniger als 12 km vom Nordkap entfernt - und sind tief enttäuscht, denn das letzte Straßenstück ist gesperrt, der Schlagbaum unten.

Alles ist tief verschneit: Während der Autofahrt vom Flughafen Alta bis hierher konnten die weiße Winterlandschaft auf der ganzen Strecke, die zur Hälfte direkt an zwei Fjorden entlang führt, genießen. Zum Glück waren die Straßen alle geräumt und das Fahren problemlos.

 

Die vielen Räumfahrzeuge, die wir unterwegs gesehen hatten, ließen keinen Zweifel daran aufkommen, dass selbst hier oben auf der Magerøy-Insel am Ende der Welt die Norweger den Winter im Griff hatten.

 

Aber jetzt das hier, die Schranke unten und damit kein Chance, noch heute bis zum Nordkap durchzukommen. Unsere Laune sinkt kurzzeitig auf Außentemperatur. Auf dem Schild neben der geschlossenen Schranke stand irgendetwas von "kolonnekjøring", also Einfahrt nur hinter einem Räumfahrzeug her, zweimal am Tag. 

E69 Richtung Magerøya/Nordkap

E69 Richtung Magerøya/Nordkap

E69 Richtung Magerøya/Nordkap

E69 Richtung Magerøya/Nordkap

E69 Richtung Magerøya/Nordkap

E69 Richtung Magerøya/Nordkap

Dorf kurz vor dem Nordkap

Dorf kurz vor dem Nordkap

Dorf kurz vor dem Nordkap

Dorf kurz vor dem Nordkap

"Kolonnekjöring" zum Nordkap

"Kolonnekjöring" zum Nordkap

Dorf kurz vor dem Nordkap

Dorf kurz vor dem Nordkap

Tours-Info an Ostern - geschlossen

Tours-Info an Ostern - geschlossen

Besucherzentrum am Nordkap

Besucherzentrum am Nordkap

Der Globus

Der Globus

Der Globus

Der Globus

Am Nordkap

Am Nordkap

Blick auf Knivskjellodden

Blick auf Knivskjellodden

Souvenir Shop

Souvenir Shop

Das Nordkap

 

Was wir noch nicht erwähnt haben: diese Tour unternahmen wir während eines langen Osterwochenendes vor ein paar Jahren. Zu diesem Zeitpunkt war uns noch nicht klar, dass in Norwegen über Ostern fast alles geschlossen ist. Als wir also an der Touri-Info ankamen, hing am Eingang ein kleiner Zettel, der mit einem Smiley darüber informierte, dass die Mitarbeiter über Ostern Skilaufen in den Bergen sind.

Wie schön für sie.

Damit war klar, dass wir uns einer anderen norwegischen Tradition widmen würden: dem Lesen von Krimis an Ostern. Wir kauften die letzten Würstchen und einige Stückchen Pizza im nächstgelegenen SevenEleven - denn die Restaurants vor Ort waren natürlich auch geschlossen, lasen noch etwas und gingen früh schlafen.

 

Am nächsten Tag fuhren wir rechtzeitig zur Schranke, wo schon 5 andere Autos warteten. Mit Ankunft eines Räumfahrzeuge öffnete sich Punkt 11 Uhr die Schranke und wir fuhren in Kolonne die kurze Straße gen Nordkap!

 

Das Nordkap selbst ist wirklich ein spezieller Ort, ziemlich windig und rauh und mit kaum mehr als dem berühmten Globus und eine grandiosen Aussicht auf die raue See im Norden. Aber es fühlt sich schon besonders an, an dem nördlichsten Punkt nicht nur von Norwegens Festland, sondern auch Europas zu stehen. Ist es all den Aufwand wert, hierher zu reisen? Für uns auf jeden Fall.

Für einen größeren Ausschnitt in einem neuen Fenster einfach auf die Karte klicken

KARTE

Unser Extra-Tipp

  • Warme Kleidung auch für kurze Fahrstrecken; Wagen mit Allrad und/oder Reifen mit Spikes; eine Schaufel im Wagen

  • Hotel im Voraus buchen

  • Straßenbedingungen vorab checken und ob die Straße zum Nordkap überhaupt offen ist;  vorbereitet sein, dass eventuell im Winter das Kap nur per "kolonnekjøring" erreichbar ist

 

Mehr Informationen

INFO

Entfernung

  • 2000 km / 30 std mit dem Auto von Oslo :-)

  • 2 std mit dem Flugzeug von Oslo plus 3 std mit dem Auto von Alta

  • Hurtigruten hält in der Nähe und bietet Bustouren zum Nordkap an (nur auf der Route von Bergen kommend)

 

Höhepunkte

  • Naja, der Globus halt

  • Den Ausblick & Wind genießen, im Bewußtsein soweit nördlich zu sein wie es auf dem europäischem Festland eben geht (fast)

  • Besuch des kleinen Nordkap-Museums

  • Waffeln essen, Souvenirs kaufen und Postkarten abschicken

 

Empfehlenswerte Übernachtungen

  • zur Not: Das Wandererheim in Honnigsvåg

Unter der ebenfalls angegebenen Nummer bestätigte uns der freundliche Mitarbeiter bei der Hotline vom norwegischen Straßendienst, dass wir leider eine Stunde zu spät für die letzte Einfahrt waren, und die Straße bis zum nächsten Morgen geschlossen bleibt.

 

Immerhin: trotz der Wetterverhältnisse gäbe es wahrscheinlich(!) wieder ein "kolonnekjøring" am nächsten Morgen um 11 Uhr.

 

Da die Besichtigung des Endes der Welt nun bis zum nächsten Tag warten musste, blieb uns nichts anderes als den Tag auf Magerøy zu verbringen und die kleine Insel zu erkunden. Nach einem kurzen Ausflug nach Skarsvåg, dem letzten Fischerdorf vor dem Nordkap, war uns allerdings so kalt, dass wir beschlossen, hiermit alles wesentlich gesehen zu haben.

Eine Unterkunft hatten wir glücklicherweise im Voraus gebucht (Honningsvåg Jugendherberge), also checkten wir erstmal hier ein und machten uns danach direkt auf den Weg zur Touristeninformation, um Tipps für den Tag zu bekommen und uns ein gutes Restaurant empfehlen zu lassen. 

Das Nordkap-Center, das den Eingang zum Nordkap-Bereich darstellt, ist ein wenig touristisch, hat aber eine interessante Architektur, einen großen Souvenirladen sowie die nördlichste Poststation - also unbedingt eine Postkarte von hier abschicken. Viel wichtiger, hier kann man sich nach den obligatorischen 1.001 Bilder vom Globus, der rauen See und vereinzelten Fischerbooten wieder hervorragend aufzuwärmen.

Der Globus am Nordkap: Einer dieser Ort, den man gesehen haben "muss", wenn man im Land lebt. Stürmisch und kalt aber zeitweise sonnig wie an diesem Tag. Immerhin kommt man nicht alle Tage an geografisch so besondere Orte.

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