Das Wetter
Ja, um ehrlich zu sein, sind 12 Grad nicht gerade die Temperatur, die man sich im Sommerurlaub wünscht. Aber mit einer guten Flasche Rotwein ist auch das auszuhalten.
Außerdem ändert sich das Wetter an der Küste bekanntlich schnell: am Nachmittag des zweiten Tages verschwanden die Wolken plötzlich und die Sonne kam heraus. Und schon waren 14 Grad!
Damit war das der passender Zeitpunkt für eine typische Sommeraktivität: nicht weit vom Leuchtturm gibt es eine herrliche Badebucht, mit türkisem Wasser und einem weißen Standstrand, den man eher in der Karibik vermuten würde. Nur dass mit dem Bikini und der Badehose war uns doch etwas zu gewagt, da wir annahmen, dass die Wassertemperatur sicher ungefähr genau so hoch waren wie die Außentemperatur. Also wir behielten sicherheitshalber die Jacken an, während sich die paar Norweger nicht abhalten ließen und nackt in die See rannten.
Ich glaube, so norwegisch werden wir nie werden.
Unsere Kleidung während des "Sommer"-Urlaubs - und die übliche Medizin.
INFO
KARTE
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Tipp
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Der Leuchtturm hat eine Hochzeitssuite - aber vor dem Buchen erst einmal genau die Bilder online ansehen
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Weitere Leuchttürme, in denen man übernachten kann, findet man unter visitnorway.com/no/overnatting/fyrferie
Mehr Informationen
Entfernung
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600 km / 8 std mit dem Auto
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350 km / 6,5 std, von Bergen
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170 km / 4 std von Ålesund (nächster Flughafen)
Höhepunkte
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Die Insel, der Leuchtturm, der Ausblick
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Jugendstilsenteret / Museum
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Aussicht vom Mount Aksla (30 min zu Fuß oder 15 min mit dem Auto)
Übernachtungsempfehlung
The lighthouse | The family house | The lighthouse |
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Barbecuing on a nice day | At the beach, sunny but cold | The family house |
The island | The island | On a gray day |
Clouds coming in |
Auf nach Måløy
Wir fuhren direkt von Bergen aus Richtung Leuchtturminsel, Auto-Fähre-Auto-Fähre bis nach Nordfjordeid, und von da aus gerade nach Westen am Fjord entlang bis über die Brücke nach Maløy, das Zentrum von Vågøy Kommune.
Diese kleine, gemütliche Stadt war die letzte Möglichkeit, alles zu besorgen, was man brauchte - auch exzellenten fangfrischen Fisch - vor der letzten Etappe bis nach Kråkenes: eine 24 km lange Einbahnstraße durch hügelige Landschaft und vorbei an Wiesen bis zu "unserem" Leuchtturm.
Dort angekommen, wurden wir herzlich von Bettina empfangen, die zusammen mit ihrem Mann den Leuchtturm betreibt. Da beide auch ausgewanderte Deutsche waren, war der Urlaub für uns noch entspannender als gedacht, denn unser Norwegisch war zu der Zeit noch nicht so gut.
Der Leuchtturm
Kråkenes - das sind zwei Gebäude: zum einen der Leuchtturm selbst, in dem auch eine Hochzeitssuite untergebracht ist und das Sturmhaus, in dem in früheren Zeiten der Leuchtturm-Assistent mit seiner Familie lebte und wo heute die anderen Gästezimmer und die Gemeinschaftsküche untergebracht sind.
Der Leuchtturm selbst ist noch in Betrieb, allerdings läuft alles mittlerweilen automatisch.
Es ist die Atmosphäre, die die Übernachtung an so einem Ort so besonders macht: irgendwo im nirgendwo, der nächste Ort eine halbe Stunde Autofahrt entfernt, die Brandung direkt vor dem Fenster und das Heulen des Windes, der das ganze Haus durchschüttelt. Ganz anders als Zuhause in Oslo!
In den zwei Tagen in der Abgeschiedenheit haben wir tolle Spaziergänge unternommen, sind jeden Morgen in die Stadt gefahren (24 km hin, 24 km zurück), um frischen Fisch zum grillen zu kaufen, haben Rentiere beobachtet, Schafe gezählt und uns die Gebeine ihrer Vorfahren angesehen und zu Mustern im Gras zusammengesetzt... was man halt so macht, wenn man sehr, sehr viel Zeit hat.
Und abends uns mit den anderen Gästen, zufällig auch Deutsche, zusammengesetzt, Fisch gegrillt und uns über weitere Reiseziele in Norwegen ausgetauscht.
Die Idee mit dem Leuchtturm
Ich weiss nicht mehr genau, wo und wann ich darüber gelesen oder gehört habe, dass man an der Westküste von Norwegen in Leuchttürmen übernachten kann, aber von dem Moment an war klar, dass wir das einmal machen müssen!
Nach einer kurzen Recherche fanden wir heraus, dass es einige Leuchttürme gibt, die Zimmer vermieten. Wir entschieden uns für Kråkenes fyr auf der Insel Måløy, unter anderem weil dieser für die starken Winde an dem Küstenabschnitt sowie die starke Brandung bekannt ist. 3 Übernachtungen während der Sommerferien fanden wir ausreichend, um die Gegend zu erkunden.